Montag, 5. November 2012

Bedeutet künstlerisches bzw. kreatives Schaffen Flucht aus der Realität? Oder ist es Aufarbeitung der uns umgebenden Wirklichkeit?

Diese Frage stellt Jürgen Küster in dieser Woche auf seinem Blog. Keine einfachen Fragen, die ich für mich so beantworten kann:
Ich glaube nicht, dass man sich durch künstlerisches Schaffen der Realität entziehen kann. Kunst hat für mich etwas Ausgleichendes, ermöglicht Besinnung, erfordert aber auch höchste Konzentration und ist daher auch anstrengend. Durch konzentriertes Arbeiten blendet man häufig seine Umgebung aus. Das hat für mich weniger mit der Kunst als mit der Konzentration zu tun. Wer schon einmal Kinder beim Spielen beobachtet hat, weiß wie perfekt Kinder ihre Umgebung ausblenden können, um sich voll und ganz dem Spiel zu widmen. Deswegen würde ich die erste Frage -zumindest für mich- mit Nein beantworten.
Ist es die Aufarbeitung der uns umgebenden Wirklichkeit? Hier habe ich Schwierigkeiten mit dem Begriff der Aufarbeitung. Ich nehme wahr, suche aus, setze um und gebe wieder. Wenn ich Aufarbeitung so verstehe, dann trifft es zu. Kunst sollte Teil der gesellschaftlichen Prozesse sein. Sie ist für mich aber überwiegend unpolitisch. Ich habe auch nicht den Anspruch, mit Kunst politisch wirken zu wollen. Da gibt es effizientere Wege.

Oliver Kohls, An der Mole,
Pastell auf Sandpapier, ca. 30x30cm, 2011


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